Viktor Heinz (Gedichte) - Reue

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Reue

Die Welt war warm und klein.
Die Welt bestand aus Flieder.
Dein Hauch war duftender Flieder.
Deine Hände rochen nach Flieder.
Wir trafen im Juni uns wieder –
Das letzte Stelldichein.

Dann kam der Zug heran.
Der Zug mit dem wilden Kreischen,
mit dem mahnenden schrillen Kreischen.
Er wollte das Herz mir zerreißen,
er wollte die Nerven zerfleischen.
O Himmel, was fange ich an?

Du hobst deine Kleider auf,
warst morgenfrisch wie eine Rose –
die Venus in schönster Pose.
Ich sagte: Auf Wiedersehn, Rosa –
Dulzinea du von Tobosa!
Und begann meinem Marathonlauf.

O hätte ich damals gewusst,
dass wir uns nicht sehen wieder,
um zu baden im duftenden Flieder,
um zu singen die lautlosen Lieder,
wie Libellen sie singen im Riede,
dass es war unser letzter Kuss –

hätt’ ich damals gedämpft meine Hast,
hätt ich damals gedämpft meine Schritte,
diese unsicher schwankenden Schritte...
Ja, mich hat wohl der Teufel geritten,
sonst hätt ich den Zug verpasst.

1969

Unterstützung in sozialrechtlichen Angelegenheiten

macht Sozialreferent mit langjähriger Erfahrung

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und nach Vereinbarung
Tel.: 0341-333-85-973

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uafaneHilfe für die Ukraine

Die Stadt Leipzig bereitet sich auf die Ankunft von Menschen vor, die vor dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ihre Heimat verlassen müssen. Gemeinsam mit der Zivilgesellschaft wird die Hilfe für Menschen auf der Flucht ebenso wie für die Menschen in der Ukraine organisiert und koordiniert.

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